Der Wecker klingelt um 7 Uhr und ich mache mich fertig, um gegen 8 Uhr aus dem Haus zu gehen und gegen 9 Uhr in Liverpool Street anzukommen. Soweit der Plan. Gegen 8 Uhr war ich dann auch an der Tube Station, wo mich ein voller Bahnsteig erwartete. Wenn man sich in England um 9 Uhr irgendwo trifft, ist dies in Deutschland mit 8 Uhr zu vergleichen, da alles zur Arbeit und sonst wohin will. Dann kommt noch der Faktor des Nahverkehrs hinzu, denn genau an solchen Tagen hat die District Line natürlich Verspätung. Wenn diese dann anstatt alle 3min nur alle 15min eintrifft, kann man sich vorstellen, wie voll es auf dem Bahnsteig wird. Um das Übel noch schlimmer zu machen, gibt es natürlich auch davor noch einige Bahnsteige, die sich schon in die Tube verabschieded haben, sodass diese brechend voll ankommt. Nachdem man in die ersten beiden nicht hinein kam, weil man noch zu weit hinten stand und nur zwei Personen pro Tür hineingezwengt werden konnten, war ich bei der dritten dann endlich erfolgreich, indem ich mich an etwas festhalten konnte und mich somit in die Tube gezogen habe. An Earls Court leerte sich diese dann endlich, wobei ich bei Notting Hill Gate in die Central Line umstieg und somit direkt auf dem verspäteten Weg nach Liverpool Street war. Ich hoffte, dass mein Besuch genügend Ausdauer hatte und nicht verzweifelt nach mir suchte. Mit einigen Minuten Verspätung (ich hasse Verspätungen) kam ich dann auch an und lief vor die große Anzeigetafel, wo wir uns treffen wollten. Leider war die Person nicht auf den zweiten Blick zu finden, weswegen ich einen Blick hoch zur Anzeigetafel wagte. Ok, was könnte der Worst-Case sein: der Stansted Express kommt normalerweise alle 15min. Alle 4 Züge in der nächsten Stunde wurden mit „cancelled“ angezeigt. Somit musste sich mein Besuch irgendwie Richtung Liverpool Street schlagen und ich richtete mich schon auf einen langen Morgen ein. Zum Glück kam der Besuch nach einer abenteuerlichen Tour mit Bus und Zug gegen kurz 10 Uhr an.
Danach ging es dann erst einmal zur Tottenham Court Road, wo der Bus startet, der direkt zu meiner Haustür fährt, vorher aber so schöne Sachen wie Picadilly Circus und Kensington kreuzt. Bei mir angekommen gab es dann erst einmal Frühstück und man machte Pläne, wo man denn nun mit der London Tour anfängt. Passend zu London war natürlich das Wetter, welches alles andere als beständig war und in schön unregelmäßigen Abständen zu regnen anfing. Aufgrund des Wetters entschied man sich dann zu einer Tour Richtung St. Pauls Cathedral wo wir aber nur kurz hinein gingen, da dort die Restaurierungsarbeiten in vollem Gange waren. Danach ging es in mein liebstes Museum: London Museum. Dort kann man sehr gut die Geschichte von London bestaunen, ohne von der Masse erschlagen zu werden. Nachdem mein Besuch dann über London alles erfahren hatte, war man schon recht müde und der Nachmittag neigte sich dem Abend entgegen. Also ging es kurz mit der Tube nach Hammersmith, wo es ein Subways Menü gab und danach den Bus nach Fulham, wo man sich in meiner Wohnung kurz vom langen Tag ausruhte. Abends ging es dann in die Zulu Bar, welche bei mir in direkter Nähe liegt und vor einigen Wochen auf ihre Eignung geprüft worden war. Nachdem es bis 21 Uhr noch recht ruhig war, spielte danach wieder eine Live Band bei immer besser werdenden Stimmung, die ab 23 Uhr ihren Hochpunkt hat und von Partymusik begleitet wird und um Mitternacht endet, was für einen langen Tag aber auch genug ist.