Der Sieg wäre ein Traum, aber das Startfeld suche ich noch. Was ich verpasst habe, war mein persönlicher Sieg in Form einer neuen Bestzeit über 10km. Wäre sicherlich drin gewesen, hätte man keine Halde in die Strecke des Carl-Alexander-Park-Laufes in Baesweiler eingebaut. 80 Höhenmeter und keine sehr lange Rampe haben das letzte aus den Läufern rausgeholt. Als Kölner-Flachland-Läufer hat man das einfach nicht trainiert. Zu Beginn des Anstiegs kam ich auf die tolle Idee, einen Müsliriegel auszupacken. Klappt im Training auch sehr gut, aber da ist der Puls auch nicht bei 90-97% HF. Reingebissen und einfach nicht runterbekommen, weil die Anstrengung zu groß war. Trotzdem konnte ich noch laufend sicher 30 Plätze bis oben gut machen, weil viele vor der Rampe kapituliert hatten. Das letzte Stück nahm ich auch gehend, da meine Wade kurz zwickte und ich keinen Wadenkrampf wie beim Halbmarathon riskieren wollte. Wenn es bei dem Lauf Getränke gibt, dann oben dachte ich mir. Denn die Müslireste behinderten das Atmen doch sehr. Pustekuchen. Ein Getränkewagen, der Leute auf Bierzeltgarnituren versorgte, die fröhlich den Marsch klatschten. Na gut, dann muss es eben weiter gehen. Den Berg hinab ging es sehr gut, da ich einen runden Laufstil hinbekam und meine Gelenke wenig belastete. Unten war dann ein Getränkestand mit Wasser, naja Sprudel, was mich sehr überraschte, als ich einen Schluck nahm. Zum Glück ist mir die Kohlensäure nicht so schlimm in den Magen geschlagen, wie die Cola beim Halbmarathon.
Dann ging es durch Baesweiler, was wirklich Spaß gemacht hat. Super Publikum, welches selbst einem einsamen Läufer euphorisch applaudiert hat. Hier ein großes Lob an die Veranstaltung. Die Ränder standen zwar nicht voll Leute, aber Baesweiler hatte wirklich ein super Publikum. Leider fing ca. 4 km vor dem Ziel der Oberschenkel an zu schmerzen, was sich etwas negativ auf die Leistung auswirkte. Zum Ende hin suchte ich mir einen Fixpunkt-Läufer, an dem ich mich für die letzten 2km orientierte. 200m vor dem Ziel ging es dann einen kleinen Hang in Schleifen bergauf. Das Publikum applaudierte hervorragend und die Stimmung versetzte mich in den Endspurt. Da habe ich mir noch 5 Läufer geschnappt und kam japsend ins Ziel.
Leider schmerzt mein Oberschenkel immer noch, weswegen das Training wohl zumindest für morgen ausfällt.
Interessant war mein erster Lauf mit Pulsuhr. Kann ich eigentlich nur empfehlen, denn man sieht seine Anstrengung sehr gut. Was mich wunderte war mein hoher Anfangspuls, der im Training erstmal auf 85% HF hochgeprügelt werden muss. Den hatte ich bereits 10m nach dem Start, was wohl auch mit der Anspannung vor so einem Volkslauf zu tun hat. Spitzenwert war dann 97% im Berg und ansonsten blieb ich recht konstant bei 90-92% HF. Für eine Topzeit (für mich unter 40-45min) muss ich sicherlich noch einiges arbeiten, aber der Lauf war insgesamt gesehen schon recht gut.
Bevor ich es vergesse, ein Ausdruck über 52:05 min mit einem 82. Platz und 13. Platz in der Altersklasse MHK hängt an meiner Pinnwand.
Nächstes Wochenende kann ich dann hoffentlich meinen persönlichen Sieg beim OH-Lauf hier in Köln um die Ecke erringen. Quasi meine Heimstrecke, was bestimmt ein gutes Omen ist.