Joomla auf dem Weg zur 1.5 Version

Joomla sieht schön aus und ist auch relativ einfach in der Bedienung. Ein Punkt weswegen ich kurzzeitig mehr mit diesem CMS gemacht habe. Leider sind die Entscheidungen rund um das System doch eher zweifelhaft. Da wird eine Roadmap in Aussicht gestellt, die um eben mal ein Jahr übertroffen wird. So sind natürlich keine Planungen möglich. Als Beispiel sei hier eine bessere Strukturierung von Nutzergruppen genannt. Diese wollte ich für die Webseite meiner früheren Firma und bin froh nicht auf das Release gewartet zu haben, denn diese steht immer noch in weiter Ferne.
Ein weiteres Kriterium gegen Joomla ist dessen Aufteilung des Contents in nur zwei Ebenen. Damit kommt natürlich keine halbwegs große Seite aus, weswegen zu Workarounds gegriffen werden muss. Heißt der gesamte Content kommt in einen Pool und wird nur über das Menü in Struktur gebracht. Kein schöner Weg und da er so nicht unbedingt vorgesehen ist, auch nicht gut unterstützt.
Der Hammer ist aber der Release von Joomla 1.5, man wird genötigt, ein komplett neues Template zu erstellen, sämtliche Plugins werden in der bisherigen Form nicht mehr arbeiten und es bleibt ein beten, dass diese ein entsprechendes Update zur Verfügung stellen. Bei keinem bisherigen Projekt habe ich einen solchen Schnitt mitten in der Entwicklung eines Projekts erlebt. Es ist ja ok mit Altlasten aufzuräumen, aber sollte nicht eine gewisse Abwärtskompatibilität gewährleistet bleiben? Ich betreue zur Zeit drei Systeme auf Joomla und es ist ok, wenn man jeden Monat mal wieder die neuen Sicherheitslücken füllen muss (eigentlich ist es nicht ok), aber wer ersetzt mir die Zeit bei der Migration der Projekte auf 1.5. Ein Update von 20min pro Projekt ist ja nicht das Problem, das existiert bei anderen CMS auch, aber sich pro Projekt 3-4h hinzusetzen und dem Kunden bei noch nicht existierenden Plugins zu erklären, dass die Funktionalität einfach mal weggefallen ist, empfinde ich als keine gute Lösung.
Ein weiterer Aspekt bei Updates sind die Fehler, die man händich im Core fixt, damit mit Grundfunktionalitäten wiederhergestellt sind. Ein unzumutbarer Zustand, da man vor jeden Update 3 Foren betrachtet, was an Fehlern mit dem Release mitgekommen ist und wie man diese auf einfache Weise händich beheben kann. Es bleibt zu hoffen, dass Joomla mit Version 1.5 dazugelernt hat, aber ein großer Zweifel bleibt dort doch bestehen.
Eigentlich würde ich mich gar nicht so sehr über das CMS ärgern, wenn es nicht überall total gehypt würde. Da werden Preise abgeräumt und mit Zahlen um sich geworfen, die mir eigentlich nur Leid tun. Wenn von 60.000 registrierten Nutzern gesprochen wird, werden fast alle von diesen auch mindestesns eine Installation des Systems besitzen. Nach meiner obigen Aussage kann man sich vorstellen, wie viele davon den Schritt Richtung 1.5 schaffen werden. Es wird von 890 Erweiterungen gesprochen, von denen werden aber vielleicht 10-15 die großen Änderungen für 1.5 zeitnah erfahren. Und was kommt bei dem Schritt auf Joomla2? Werden dann nur noch die Inhalte händisch in ein wieder neues System gekippt? Einfach unverständlich, wie hier mit bestehenden Projekten umgegangen wird.

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